Siegerprojekt und Ausstellung zum Wettbewerb «Kunst am Bau»

Siegerprojekt und Ausstellung zum Wettbewerb «Kunst am Bau»

Brig, 12. Juli 2023 – Daniel Widrig und sein Projekt «Resilient Vessels: A Tribute to Healing and Transformation» ist der Gewinner des Wettbewerbs «Kunst am Bau», des neuen Spitalzentrums Oberwallis «szo-united».

Die strategischen Projekte des Spital Wallis und die Direktion des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) laden die interessierte Bevölkerung ein, die sechs kreativen Vorschläge, dies in die zweite Runde geschafft haben, an den Spitalstandorten Brig und Visp zu besichtigen.

15 Künstlerinnen und Künstler haben sich für den Wettbewerb «Kunst am Bau» beworben. Bei diesem internationalen selektiven Verfahren hatten sechs davon die Möglichkeit, ihre Kreativität unter Beweis zu stellen. «Nebst Originalität und Qualität des Konzepts zählte auch die Interaktion mit dem Architekturprojekt «united», die Relevanz an die Einschränkungen des Spitals resp. sein Kontext wie Hygiene, Wartung, Sicherheit und Haltbarkeit, sowie die Einhaltung des Budgets und die technische Machbarkeit», erläutert Dr. Hugo Burgener, Direktor des SZO und Jurymitglied, die im Pflichtenheft aufgelisteten Bewertungskriterien.

Daniel Widrig und sein Projekt «Resilient Vessels: A Tribute to Healing and Transformation» gewinnt 
Eingebettet in die Landschaftsarchitektur vor dem Spital in Brig, laden die Figuren der Installation „Resilient Vessels“ (widerstandsfähige Gefässe) zur Kontemplation und Selbstbeobachtung ein. Ausgehend von der Natur des menschlichen Körpers thematisiert die Arbeit die bemerkenswerten Fähigkeiten unseres Körpers zu heilen. Sie symbolisiert die inhärente Stärke und Widerstandsfähigkeit, die jedem Einzelnen zu eigen ist.
Die abstrakten Plastiken schaffen hochreflektierende Oberflächen, die sich optisch ständig verändern. Sie stehen für sich, im Bezug zueinander und zu den Menschen um sie herum. Sie versinnbildlichen den menschlichen Körper als fragiles aber widerstandsfähiges Gefäss und verkörpern die Dualität des menschlichen Daseins – Fliessfähigkeit und Starrheit, Verletzlichkeit und Stärke.

Jede der 4 Figuren weist individuelle Spuren auf, die auf subtile Weise die Unvollkommenheiten und Brüche des Lebens andeuten. Diese, in hochglanzpoliertem Edelstahl eingebetteten Bruchlinien erinnern an die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen und die Narben, die wir tragen. Formal entstehen Parallelen zur japanischen Kunst des Kintsugi; eine alte Technik die zerbrochene Keramik mit Fugen aus Metall wiederherstellt. Dabei wird die Schönheit der Unvollkommenheit hervorgehoben. Durch den Prozess der Reparatur ensteht etwas Einzigartiges, Starkes und Faszinierendes.

Der «Coup de coeur» der Jury
Jeder Künstler versuchte anlässlich einer 30-minütigen Präsentation mit viel Herzblut, Skizzen, Modellen, Videopräsentationen die 10 Fach- und Sachpreisrichter, Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst, Kultur, Architektur und dem Spital Wallis von seiner Arbeit zu überzeugen. «Die Recherche und Herleitung der Konzeptidee von Daniel Widrig und seinem Projekt überzeugte die Jurymitglieder. Sie war plausibel, interessant und stringent», begeistert sich der Jurypräsident, Carlo Schmidt, Künstler, Kurator und ehem. Dozent Kunstschule und erklärt die Wahl der Jury.

«Die bemerkenswerte Fähigkeit des Körpers zu heilen, die inhärente Stärke und Widerstandsfähigkeit in jedem einzelnen Patienten wie die Ambivalenz des menschlichen Daseins in der Fliessfähigkeit und Starrheit wie in der Verletzlichkeit und Stärke sind eine gut gewählte Anlehnung zum Kontext eines Spitals.

Ebenso den inhaltlichen Vergleich zur japanischen Kunst des Kintsugi, wo die Schönheit der verletzten Unvollkommenheit durch die sichtbaren Narben bei den Keramikreparaturen offen gezeigt werden, fand Anklang in den Jurydiskussionen.

Durch eine Krankheit und/oder dem Heilungsprozess können sichtbare Spuren bleiben, die aber zu einer neuen Persönlichkeit führen können. Diese Idee setzt der Künstler in seiner Arbeit konsequent und radikal um. So bleiben die Schweissnähte und Bruchstellen im Kunstwerk sichtbar.

Die matten und glänzenden Oberflächen und die je nach Blickwinkel, Wetter und Jahreszeit sich ändernden Spiegelungen im Edelstahl werden den Besuchern besondere Momente vermitteln.

Das Kunstwerk von Daniel Widrig wurde in der Jury mehrheitlich in ihrem äusserst präsenten Wirken als passende Erscheinung zu den architektonischen Vorgaben und Kriterien bewertet:  Das Werk wird in der Spitalumgebung zu einem Blickfang, einer Aufwertung.»

Öffentliche Ausstellung in den Spitälern Brig und Visp
Die sechs künstlerischen Projekte werden vom 17. bis 28. Juli im Eingangsbereich des Spitals Brig und vom 31. Juli bis 11. August des Spitals Visp ausgestellt. Alle Spitalmitarbeitenden, Patienten, Besucher und die interessierte Oberwallis Bevölkerung sind herzlich eingeladen, die kreativen Vorschläge zu betrachten.

Die strategischen Projekte des Spital Wallis und der Bauherr, die Direktion des Spitalzentrums Oberwallis (SZO), bedanken sich herzlich bei den sechs Künstlern, die mit viel Kreativität und Überzeugung ihre Vorschläge präsentiert haben.

Weitere Informationen auf Internet:

Passerelle über die Autobahn A9:  1. Rang für das Projekt «Polydesmida»

Passerelle über die Autobahn A9: 1. Rang für das Projekt «Polydesmida»

Passerelle über die Autobahn A9: 1. Rang für das Projekt «Polydesmida»

Die Jury des Wettbewerbs für die neue Fussgänger- und Veloüberführung über die A9 zwischen dem Gebiet Echutes und dem Spital Sitten hat sich entschieden: Das Gewinnerprojekt heisst «Polydesmida» und stammt vom Konsortium dv architectes & associés SA, Kurmann Cretton ingénieurs SA und Transportplan Sion SA. Bis zum 13. Juni werden alle 26 eingereichten Projekte in der «Halle aux Voussoirs» des Wasserkraftwerks Chandoline in Sitten ausgestellt.

Die Juroren sprachen sich einstimmig für das Projekt «Polydesmida» aus, weil es mit seiner klaren Linienführung und dem Umgang mit den Höhenunterschieden voll und ganz den vorgegebenen Zielen und Anforderungen gerecht wird. Die neue Passerelle wird dereinst das Spital Sitten mit dem Parking Echutes beim Stade de Tourbillon verbinden und dient ausschliesslich dem Langsamverkehr.

Die Auflagen, welche die Stadt Sitten als Bauherrin in Zusammenarbeit mit den Dienststellen des Staates Wallis machte, lauteten wie folgt:

  • Die Verbindungen für den Langsamverkehr über die A9 verbessern und das Velowegnetz ausbauen
  • Die Route d’Hérens für den Langsamverkehr sicherer machen
  • Den Langsamverkehr für die Pendler des Pôle santé attraktiv machen
  • Eine Verbindung für den Langsamverkehr zwischen dem Pôle santé und dem Gebiet Tourbillon/Parking Echutes schaffen und die Komplementarität der beiden Standorte bezüglich der Parkmöglichkeiten fördern

Die Jury hob besonders folgende Punkte als positiv hervor (Übersetzung aus dem französischen Originaltext): «Der im Projekt ‚Polydesmida‘ vorgeschlagene Streckenverlauf für den Langsamverkehr folgt einer perfekten Geometrie. Der Startpunkt für die Fussgänger und Velofahrer auf der Seite Parking wurde sorgfältig ausgewählt und allfälligen späteren Anschlüssen für den Langsamverkehr Rechnung getragen. Die intuitive Linienführung abseits der Lärmimmissionen der A9 und der Route d’Hérens sowie die Klarheit des Streckenverlaufs tragen zur Behaglichkeit und Sicherheit der Nutzer bei.»

Der Baubeginn ist für Herbst 2019 geplant, nach dem Bau des Parkhauses des Spitals Sitten.

  • Die 26 eingereichten Projekte werden bis zum 13. Juni in der «Halle aux Voussoirs» des Wasserkraftwerks Chandoline in Sitten ausgestellt, geöffnet täglich von 12.00 bis 20.00 Uhr, Eintritt frei.